„Wir sind hier geboren / doch irgendwie nicht ganz willkommen / was weißt du davon?“, singt eine kräftige Stimme. Die Stimme gehört Jeff Braun. Der 30-jährige Sänger und Songwriter aus Berlin wurde in Bonn geboren, wo er bei seiner aus Ghana stammenden Mutter aufwuchs. Er sang als Backgroundsänger auf großen Tourneen, aber schreibt und singt auch eigene Songs – so, wie das beeindruckende und bewegende „Lass mal tauschen“.

Ein Song, der aktueller nicht sein könnte: Denn am 25. Mai 2020 wurde der Afroamerikaner George Floyd in Minneapolis durch Polizeibeamte getötet. In „Lass mal tauschen“ setzt Jeff Braun sich genau mit diesen Themen auseinander. „Im Grunde ist der Song ein Resultat aller rassistischen Erfahrungen, die ich in meinem 30-jährigen Leben in Deutschland gemacht habe. Ich bin hier geboren, in den Kindergarten und in die Schule gegangen, ich lebe und arbeite hier, aber kämpfe immer noch regelmäßig um meinen Aufenthalt“, erklärt Jeff Braun. „Lass mal tauschen“ erzählt von genau dem mulmigen Gefühl, dass er bei jedem Gang zur Ausländerbehörde und auch sonst viel zu oft hat.

„Ich bin kein Politiker, ich mache Musik, weil es mir Spaß macht“, sagt Jeff Braun. „In meinen Songs kann es um Liebe gehen, um Partys, um belanglose Dinge, aber eben auch um tiefgründige Themen. ‚Lass mal tauschen‘ ist ein Lied für alle, die tagtäglichen strukturellem Rassismus erfahren, aber ein Leben in Ruhe und Frieden verdient haben. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann, dass der Song für Verständnis sorgt. Dafür, dass Menschen, die in einer kleinen Seifenblase leben, sich mit unseren Schicksalen befassen, die Augen öffnen und versuchen, zu verstehen.

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